Georg Krakl: Alles kostet was (2011)


Ein letztes verbeugen
ein letztes beäugen
I
ein mensch ohne arme!
die Flügel sind blass
verneig mich davor
ich tue mal was!

II
der hintern ist rot
mein blick eher tot
die Zunge hängt raus
das sieht nicht gut aus

III
dies glotzen und beugen
dies schlotzen und säugen
der hintern ist rot
die blicke sind tot

mir sind meine flügel
so feucht und so blass
und auch meine arme
die fühlen sich nass

sie sind nicht recht bei mir
und dann dieser blick
und auch die verbeugung
ach, alles so öde,
so wahnsinnig schnöde,
so quälend
so häute abschälend
so nackt fühlt sich alles und bloss und verkocht
die kerze, sie brennt ohne docht!
doch brennt sie, und ganz ohne talg
ach, vor seiner zeugung
verhindre den balg!
der papst, wie er wettert
und zetert und schmettert,
und schnüffelt und riecht,
monstranzen im rucksack,
und die welt, wie sie kriecht
vor dem fluch ihres erbes,
schwacher trost des gewerbes:

paradies
kostet kies