"Weiser Mann" Olli Dallilahmer: Gittermeditation

Geht es dir nicht auch manchmal wie dem Gefangenen in der Untersuchungshaft, dem Freigänger oder dem Ausgenüchterten in der Verwahrungszelle? Du fühlst dich beengt, dein Leben ist unfrei, du bist Gefangener deiner eigenen Zwänge. Warum muss der Löffel in der Löffelablage liegen, das Kartoffelschälmesser im Messerblock stecken und warum darf der Fernseher nicht auf standby stehen? Fragen, die dir niemand beantwortet.
Wenn du deinen Carport immer schon einfriedigen wolltest, dann bietet sich die gute Gelegenheit, hier einen Meditationsraum zu gestalten. Wenn das Unfreie überwinden willst, dann musst du dich mit ihm konfrontieren.
Ein Eisengitter schützt deinen Carport einmal vor unerwünschten Eindringlingen und stellt andereseits eine gute Vorlage da, in die tiefe Entspannung zu kommen, um schließlich nach ein oder zwei Jahren regelmäßiger Übung den Weg in die Freiheit zu finden. Setze dich bequem hin und beginne links oben (Rechtshänder und Menschen, die falsch herum schreiben, beginnen rechts oben) bei dem ersten Gitterrechteck. Verharre einige Minuten und richte deinen Blick auf das nächste daneben. Nach und nach arbeite dich bis zum letzten Rechteck rechts unten vor. Du spürst die tiefe Entspannung, die dich erfüllt und weißt: Es hat sich gelohnt. Der erste Schritt auf einem weiten Weg in die Freiheit ist getan!