Schönes Geschenk: Hässliche Puppen

Das Geschenk ist als Warnung gedacht: Geh nicht zum Visagenschnitzer, sondern geh zum anerkannten Schönheitschirurgen! Auch wenn es etwas teurer ist, sind die Unterschiede gravierend. Von weitem mögen Puppen, die an Schlüsselanhängern hängen, schön aussehen; nähert man sich ihnen, erkennt sogar der Laie, dass hier ein Hobby-Gesichter-Schneider am Werk gewesen sein muss. So auch bei Menschen. Bereits nach wenigen Tagen werden hässliche Nahtstellen im Kinnbereich, der bis über beide Ohren reicht, sichtbar. Durch die unfachmännische Straffung der Kopfhaut und des Wegschnipselns der überflüssigen Kopf- und Gesichtshaut vorher, bekommt das Gesicht etwas Flächiges. Nix Stupsnase, nix Schmollmund, vorbei die Zeiten, wo man aufgrund des Äußeren Absolution erteilte! Selbst die Augen müssen jeden Morgen neu aufgemalt werden und ohne Botox-Spritze tun es die Lippen schon gar nicht. Und dann die Ohren: Lediglich unstrukturierte Hautlappen! Wer will das denn? Das Gehirn vielleicht auch weggestrafft - das verhindert wenigstens den Ärger über den Schnitzer und die missratene Vorderfront, weil die Ärgerzellen längst im Tierkörperverwertungseimer für die Gummibärchenindustrie verschwunden sind. Also: Vorsicht vor dem Scharlatan! Lieber tiefer ins Portemonnaie greifen und hinterher wie Tom Cruise aussehen, was ja angeblich gut sein soll...