Grenzen der Leistungsgesellschaft: Manches ist zu hoch

Schneller, höher, weiter. Immer hatte er sich um Spitzenleistungen bemüht. Beim Spiegeleierwettessen hatte er, trotz zu hohen Cholesterinspiegels, 16 Eier auf Kreisebene geschafft, bevor er sie der Kloschüssel übergab. Beim "Fahrradschlauchaufpumpen bis er platzt" war ihm am Hals eine Ader geplatzt, so dass er den Sonderpreis für die interessanteste Verletzung erhalten hatte. So war es sein Leben lang gewesen. Immer mehr, immer besser, immer länger, immer größer, immer weicher, immer dicker, immer dünner. Immerimmer. Und dann eines Tages hatte er sein schwarzes Fledermauskostüm angezogen und war auf das Dach des Wohnblocks gestiegen, um den schnellsten menschlichen Düsenjet abzugeben. Das war ihm nicht gelungen. Er war auf einen mit S-Steinen gepflasterten Parkplatz, der für den Hausmeister reserviert war, gefallen. Es war der dritte Fleck, der durch einen Sturz entstanden war, aber der mit Abstand wunderbarste. Der Fleck glich einem Albatross. "Das war zu hoch für ihn" stand auf seinem Grabstein. Und der war ziemlich normal.