Bildung: Die Liste als Ruhepol

Eine korrekt ausgefüllte Liste hat was, so etwas Übersichtliches, so etwas von Ordnung, von heiler Welt. Hier erfüllt sich der Traum vom Überschaubaren, vom Kontrollierbaren, vom Machbaren innerhalb von Schule etwa. Begegnen uns nicht ständig Chaos und Unordnung?

Wenn sonst überhaupt nichts klappt, eine Liste ist immer eine schöne Erfolgsbestätigung. Sie ist quasi die Psychokrücke, wenn das eigene pädagogische Weltbild zur Debatte steht und die Argumente fehlen. Eine Liste kann man abhaken. Sie zeigt, wie weit man gekommen ist, oder was noch zu tun ist. Sie reduziert das Vielschichtige auf Überschaubarkeit. Sie beruhigt das schlichte Gemüt, das Angst hat vor dem Nichtfassbaren und seiner nicht kontrollierbaren Entgleisung.
Eine Liste hat auch so etwas Glattes, sie ist ein Handschmeichler, und sie ist eine Augenweide in all der Unordnung dieser Welt. Eine Liste spricht nicht. Sie wirkt. Sie ist meditativ.