Wenn der Kopf Probleme macht

Pawel Pikass: Kopf, wo ist dein Auge?(2013)
Nicht immer will der Kopf so, wie wir wollen; dabei ist es doch unser eigener Kopf, der, den wir immer tragen, auf den wir Hüte setzen, den wir rasieren oder schminken, den wir zum Lächeln bringen, den wir weinen lassen, wenn wir Frauen sind, und schreien lassen, weil Bartträger.
Und dann erscheint er uns so merkwürdig schwer, so obsolet, so entfremdet, so abgetrennt vom Körper, obwohl nicht enthauptet.
Der Psychiater behauptet, weil er Honorar kassieren möchten, dass das mit uns, mit unserer Erziehung, mit unverarbeiteten Konflikten zu tun habe, mit Eros und Tanathos, mit irgendwelchem antiken Zeugs, Ödipus - bei dem wir an Loriot denken müssen - und Augenausstechen, um anschließend blind in der Gegend herumzurennen.
Aber: Wer heiratet denn seine Mutter, bzw. eine Frau desselben Alters? Das ist doch untypisch für die heutige Zeit. Heute heiratet der Mann, wenn er denn überhaupt heiratet, seine Tochter, oder vielleicht seine Enkelin, symbolisch natürlich nur, um zu beweisen,dass er noch ein Kerl ist, dessen Duftstoffe gebärfähige Frauen anlocken. Und die sind nun mal nicht im Alter der Mutter.
Basta.
Die Frauen neigen ja auch oft zu jüngeren Männern, wenn die denn zu haben sind, und wenn die Frauen denn ihren Vaterkomplex in die Tonne getreten haben.
Basta.
Alles andere ist doch Kokolores.
Wenn der Kopf komisch aussieht, dann liegt das erst mal am Kopf und nicht an uns. Der Schönheitschirurg kann da einiges machen, auch gegen den Willen des sogenannten Hauptes.
Wie sagte noch Anonymus seinerzeit zu seinem Spiegel: Wie ich meinen Kopf vom Aussehen her finde, entscheide immer noch ich. Und ich bin ich. Auch ohne Kopf.