Die Linien auf dem Felde

Was wollen uns diese Linien sagen, die nicht säen, die nicht ackern, die aber doch da sind, und die sich auch noch ernähren lassen, denn sonst wären sie nicht da?
Tief graben sie sich ins Land, und zeigen dem Menschen, wo es langgeht.
Das braucht derjenige, der wenig Struktur hat, unbedingt. Es hilft ihm, den Tag heller zu machen.
Zu wissen, dass es irgendwo hingeht, ist immer noch besser, als wenn es nirgendwo hingeht.
Christian Anders sang damals schon mit seiner morbid-resignierten Kiekser-Stimme, dass ein Zug nach nirgendwo gehe, und drückte die Hoffnungslosigkeit der damaligen Generation in einem schlichten Schlager aus.
Nena dann, die Frohnatur der 80er, setzte dem entgegen: Irgendwie, irgendwann, irgendwohin, Hauptsache es gebe dort 99 Luftballons.
Auf eine einfache Formel reduziert heißt es doch:
Besser irgendwohin als nirgendwohin.
Das passt genau in die Folge von „Einmal ist keinmal“.
Das Land hat immer Überraschungen und echte Lebenshilfe auf Lager, bzw. auf dem Speicher: Die Linien auf dem Felde etwa. Ich weiß nicht woher sie kommen, ich weiß nicht wohin sie wollen und warum schon gar nicht. Trotzdem bin ich froh.
Mehr kann man nicht erwarten.