Hutträger können normal sein

Kaum jemand geht noch mit Hut. Vielleicht ein paar abgehalfterte Fregatten (Abgehalfterte Fregatten!) in Ascot, die von den Krähenfüßen ablenken wollen und nur durch das Meisterstück einer Putzmacherin Beachtung finden. Wie traurig.
Der normale Mensch kann sich einen Hut nicht leisten.
Er könnte sparen und dann eine Melone oder einen Stetson erstehen. Das kann er wohl wirklich, will es aber nicht. Ein Hut führt zu Entsetzen. Der normale Mensch, zu dem sich auch der normale Mensch mit Hut zählen möchte, lacht über normale Menschen mit Hut.
Kein Geld im Portemonnaie und La Paloma pfeifen, gebraucht der nromale Mensch ohne Hut eine Metapher falsch, die irgendetwas mit dem letzten Loch zu tun haben will.
Wer Hut trägt, ist arrogant, will sich abheben, will anders sein, und das soll er dann auch, glaubt die Masse.
Du bist anders!, brüllt die Menge und lacht schenkelklopfend. Du bist nicht wie wir!
Ich nicht Anders, flüstert der Hutträger, Ich bin Andreas.
Die Menge lauscht nicht, sondern johlt. Hat gar nicht gehört, was Hutträger Andreas vorgetragen hat.
Ergo: Ein Hutträger kann normal sein. Es merkt nur keiner.