Gummibärchen sind froh

Haribo macht Kinder froh, und unser Tommi grinst goldlockig in die Kamera. Am liebsten würde er alle Gummibärchen selber essen, aber er ist ja nicht doof, denn die Gummidinger sind ungesund.
Dass er nicht doof ist, beweist die Tatsache, dass er endlich die Samstagsabendzeittotschlagesendung "Wetten, dass...?" abgegeben hat.

Die Kinder aber glauben dem Märchenonkel, der in der Szene als "Guter Onkel Gottschalk" bekannt ist. Sei es, weil er eine Brokatweste trägt und lockiges Haar, mit dem er wie ein gealterter Posaunenengel aussieht, sei es, weil sein Name etwas mit Gott zu tun hat.
Dass er da einen Schabernack mit dem da oben treibt, wird einvernehmlich ignoriert.
Ein Engel soll ja damals aus dem Himmel geflohen sein, weil er vor lauter Langeweile und Herumposaune und -gesinge sich ständig neue Scherze und Schweinigeleien ausgedacht hatte. Er sei dann vom Torwächter Petrus abgemahnt worden und habe fluchtartig das Terrain verlassen, sei gestürzt und mache jetzt als sogenannter "Gefallener Engel" die Welt um uns herum unsicher.
Vielleicht steckt er sogar im Gummibärchen-Gottschalk und lacht sich ins Fäustchen, wenn die Kinder dick und rund werden und Hautausschläge bekommen, weil sie zu viel Lebensmittelfarbe gelutscht haben.
Gummibärchen sind lustig, sind niedlich, sind fröhlich und machen Kinder froh. Froh zu sein bedarf es wenig, weiß schon der Volksmund, den man deswegen stopfen müsste.
Vielleicht erzählt ein richtig böser Onkel den Kinderchen mal, dass Gummibärchen eigentlich nur gesüßte und gefärbte Knochen von Schweinen und Rindern sind.
Ach was, das wird nicht helfen, dann würden die kleinen Esser ja auch keine Bratwurst, keine Kindermortadella (Nomen est Omen!) oder Formfleisch zu sich nehmen.
Oma sagt: Der Tommi ist ein Engel.
Ob gefallen oder nicht, das tut nichts zur Sache. Auf die Botschaft kommt es an, und die ist froh.