Rembrandt: Der Mann mit dem Synthetikhelm

Berühmt geworden ist nur das Bild Rembrandts "Der Mann mit dem Goldhelm". Dabei ist sein Pendant "Der Mann mit dem Synthetikhelm" zu Unrecht in den Abstellkammern der Kunstgeschichte gelandet, verstaubt und nicht beachtet.
Das Bild, das während des 30jährigen Krieges entstand, ist Sinnbild für die aufschreiende Kreatur, für das sinnlose Sterben in mörderischer Zeit. Und alles im Namen der Religion!
Was mögen diese blinden Augen gesehen haben, was hat die spitze Nase gerochen, was der zahnlose Mund geschmeckt?
Kriegskost ist dem Mann Speise gewesen, der Tod hat ihm seine Beute auf den Tisch gelegt; ob dessen ist er wahnsinnig geworden. Was mögen seine Ohren gehört haben? Tief hat er sich den Helm heruntergezogen, um nicht das Jammern und Wehklagen zu hören. Verzweifelt an seinem eigenen Tun, nur noch Maske, entäußert seiner Menschlichkeit, Fassade das Gesicht, als könnte der Betrachter hinter die Leinwand schauen, hinter diesen Schuldigen im ewigen Treiben der Kriegsherren, so mahnt uns das Bild zur Umkehr. Das rote Bänzel am Helm ist die Hoffnung; es hängt da, wo das Hirn sitzen sollte, als Erinnerung daran, das wir als Menschen denken können und uns des Tuns gewahr werden: Kein Tier führt Krieg, wir aber sagen: Der hat sich tierisch daneben benommen. Dabei meinen wir menschlich.
"Der Mann mit dem Synthetikhelm" gehört in die größten Galerien, damit ein jeder sich mit dem eigenen Ego konfrontieren kann, um aus dieser Provokation geläutert und als neuer Mensch hervorzugehen.