Optische Täuschungen im Alltag

Da sieht man ein Bild, da ist ein Stück Rasen zu sehen, wahrscheinlich neben einer Jugendherberge, auf dem Rasen befindet sich eine Metallstange an der ein rechteckiges Brett befestigt ist, das weißgründig gehalten, von einem schwarzen Rahmen eingefasst ist, im Inneren des Brettes ein kleineres Rechteck, innen weiß, davor ein Metallring, daran ein Netz befestigt, das ganze Gebilde etwa 2,50 Meter hoch.Im Hintergrund gerade gewachsene Bäume,deren Äste nicht ganz ins Gleichförmige der Stämme passen wollen. Eine Brücke führt im Hintergrund weg von diesem Ort, ein mittelgroßes, bewaldetes Gebirge verdeckt den Blick auf den Horizont. Der Himmel ist grau. Eigentlich eine Szene, die den Gedanken an Selbstmord nahe legt, die schwere Depressionen evoziert, ohne Worte, nur durch Anwesenheit. Alles stellt sich aber als optische Täuschung dar.
Es handelt sich um ein Gestänge für Amateurbasketballer, der Rasen ist gar nicht grün, sondern besteht aus Moos und Unkraut, und die Bäume sind morsch und sollen demnächst von brennholzbedürftigen Exheizölverfeuerern in den Kamin gestopft werden. Die Brücke führt nach nirgendwo, vor allem aber nicht weg von diesem Ort, denn dann wäre ein kilometerlanger Stau zu erkennen, was man aber mitnichten tun kann. Der Himmel ist leer, nicht einmal Grau befindet sich dort, Grauen vielleicht. Das Wort Morgengrauen bekommt eine neue Bedeutung. Und das alles, weil man sich in einem schlichten Foto, das möglicherweise durch einen Bedienfehler des Kamerabesitzers entstanden ist, geirrt hat. Welche fatale Folgen das haben könnte! Also, Vorsicht beim unachtsamen Betrachten von Fotos, es besteht immer die Gefahr einer optischen Täuschung. Dem psychisch Labilen sei geraten, seine Speicherkarten möglichst nach Entnahme aus dem Gerät, spätestens aber noch vor morgen Früh zu löschen.