Pinguine im Fußballrausch


Jetzt zur EM will der Pinguin besonderes Interesse an der deutschen Mannschaft und damit auch an Deutschland bezeugen. Er wirft sich in Schale: Der Panzer der schwarz-rot-goldenen Schildkröte, früher Wahrzeichen der Fußballmannschaft, dient ihm als Aushängeschildes seines Einwandererpatriotismus.
Der Pinguin will sich in Deutschland einbürgern. Einige Exemplare lassen sich im Kurpark von Cuxhaven bereits öffentlich füttern oder besetzen Planstellen in deutschen Zoos.
Etwas aufgesetzt wirkt der Wunsch schon, denn eisige Zeiten, abgesehen vom politischen Klima, gibt es in der Republik nur noch selten.
Die Lieblingsnahrung der Pinguine, Heringstopf nach Hausfrauenart, isst der Deutsche auch lieber selber; mittlerweile ist der Unterklassenfisch ja schon zu einer raren Delikatesse geworden, die auch bei Fürstens immer häufiger auf den Tisch kommt.
Falls Deutschland im Viertelfinale aus dem Turnier fliegt, ist auch ein spontaner Wechsel des Panzers denkbar, oder ein Umspritzen in dezentes Braun, das sich ja ergibt, wenn man alle Farben zusammenmixt. Etwas Braunes findet sich in jeder Nation, und damit ist der Pinguin immer auf der richtigen Seite.