"Weiser Mann" Olli Dallilahmer: Masken

Ist es nicht so, dass wir unser Lebven lang mit Masken zu tun haben? Dass wir unser wahres Ich, unser Selbst, unser Innerstes niemals präsemnieren? Nicht dem Mitmenschen, und nicht mal uns selbst. Dass wir es auch gar nicht präsentieren könnnen, weil Mann und Frau ganz unterschiedlich sind?
Der Mann versucht jeden Morgen mit einem doppelklingigen Rasiermesser diese Maske abzuschälen und zum Kern seines Wesens vorzudringen. Auch wenn Blut fließt, ist das ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt ist.
Die Frau ist da ganz anders: Jeden Morgen legt sie Pasten und Farben auf, um die Maske zu erneuern, ja, um selbst diese mit einer neuen Maske zu überdecken, damit sie nicht enttarnt werde. Der Mann  ist durch Neugierde motiviert: Da muss doch noch mehr sein als ein bärtiges Gesicht!, ist sein Satz. Die Frau will den Mann nicht ent-täuschen, sie will nicht, dass er an der Wahrheit zerbricht, denn schlimm wird es für ihn sowieso schon, wenn die Suche nach dem Mehr hinter dem bärtigen Gesicht erfolgreich wird.
So hat jedes Geschlecht sein eigenes Kreuz zu tragen.