Pawel Pikass: Roter BH (2010)

Der alte Kleckser Pikass hat mal wieder etwas auf den Tisch des Kunstmarktes geworfen. Ganz ohne besondere Kleckerei ist es abgegangen, etwas rote Farbe wurde vergeudet und sonst besteht das teure Objekt aus einem Foto, das er irgendwoher hat, und etwas Kunststofffolie, mit dem das Ganze eingeschweißt wurde. Materialwert: Nearly nothing.
Gehalt des Bildes: Gegen Null.
Gehalt des Künstlers: Unangemessen.
Welche Botschaft soll in dem zusammengetackerten Machwerk denn stecken? Hier wird mit den klischierten Lustsignalen gefummelt: Ein junge, gut aussehende Frau steht mit angewinkelten Armen, feuerspuckend, scheinbar in einer Waschanlage für PKW, leicht bekleidet, sie trägt lediglich ein Longjacket, dessen Gürtel lasziv am Oberschenkel hängt. Die Frau blickt streng, denn sie spuckt ja Feuer, so als ob sie sagen will: Lass die Waschanlage aus, sonst sprenkelt mir die Düse die Flamme aus.!
Betont wird die Aussage durch die wie militärisch gehaltenen Arme, die Hände auf die Hüften gestützt, befehlsgewohnt, wissend, dass man gehorcht, und damit den Unterleib arretiert oder auch gleichzeitig angeboten; keiner weiß doch wirklich, was Pikass da will. Und dann der rote BH, der dem Bild den Namen gibt. Ja, da hat doch die Pappnase einfach drübergemalt! Nur er allein, dieser unselige Künstler  allein will von sich sagen dürfen: Ich weiß, was drunter ist, was drunter war, ich habe es gesehen und einfach drübergemalt.
Da lobt der Kunstliebhaber doch eher die rote Schlange, die sich auf der linken Seite der Dame abgelegt hat. Na, was das alles symbolisch bedeutet, kann sich doch jeder denken. Da kriecht's einem doch kalt den Rücken rauf oder auch runter.
Pikass, Pikass!