Nicht einfach Organe herausschneiden, um Geld zu verdienen

Die Ärztekammer will jetzt dem willkürlichen Herausnehmen von intakten Organen aus Profitgründen entgegenwirken. Um nicht gleich mit repressiven Maßnahmen auf dem OP-Tisch aufzutrumpfen, hofft man auf Appell und Einsicht.
Jeder Medizinstudent soll in einer Art Vorkurs erst einmal lernen, wie schwer es ist, ein Organ herzustellen. Aus einer knetgummiartigen Fleischmasse werden dann lebenswichtige Organe modelliert, die dem Original möglichst genau entsprechen sollen. Groß wird immer die Enttäuschung sein, wenn der angehende Schnitter feststellt, dass sein "Herz" gar nicht an zu pumpen fängt, sondern kühl und schlaff auf dem Arbeitstisch liegen bleibt, so als wolle es sagen: Der liebe Gott muss mir noch Leben einhauchen. Das kriegst du nicht geschissen. Du kannst es höchstens bis zum Halbgott in Weiß oder Hellgrün bringen. Du kannst nicht der liebe Gott sein, denn du kostest viele Patienten das Leben und die Krankenkassen Unsummen an Honorar. Und glaub bloß nicht, dass Knetmasse, das sich wie Fleisch anfühlt, irgendetwas mit Organen, Patienten und Leben zu tun haben. Das hier ist plumpe Ergotherapie, um von überfüllten Schnitttechnikseminaren abzulenken. Wer zahlt schon gern 500 € Studiengebühr und knetet dann einen Brei zusammen? Das kann man billiger an der VHS in Ton haben. Und hinterher wird es noch gebrannt, sodass man es verschenken kann.
Schlimmer als profitgierige Chirurgen sind sprechende Organimitate. Leider kann man die nicht herausschneiden, weil sie gar nicht drin waren.