Pawel Pikass: Katze, ihren Schwanz betrachtend (2009)


Welche Meditation liegt in dieser Zeichnung! Ein Tier, dem man das Denken nachzusagen sich verwehrt, eine Kreatur, der inneren Einkehr unfähig, wie man glaubt, betrachtet versunken den eigenen Schwanz. Wie viel können wir Menschen daraus lernen? Wenn wir selbst uns vor das Bild knien und ruhig werden, still, konzentriert, auf die puristische Linienführung uns richten, wenn unser Hirn nicht einfach einen mehrfach geknickten, gekurvten, gebogenen Strich sieht, sondern eine Katze, die ihren Schwanz betrachtet, dann können wir zu der Erkenntnis kommen, dass das Ganze doch mehr ist, als die Summe seiner Teile. Hier greift der Kosmos ein, hier findet Schöpfung statt, und nicht nur als Kopfgeburt, sondern in einem umfassenden Zusammenhang, der seine Spuren in der Welt und in ihren Menschen und Dingen hinterlässt.
Almuth von Dingen