Heute: Welttoilettentag


Frage zum Welttag:Wer hat sich den Scheiß denn ausgedacht? (Karl-Friedrich "Khalef Motzke)

Das kennt doch jeder: Auf der Autobahn, vorher Kaffee getrunken, Wasser dazu, soll ja gesund sein, und wieder vergessen, vor der Reise in den Urlaub die Flüssigkeitsmenge zu reduzieren, einfach, um Geld zu sparen. Raststätte. Normal habe ich Raststätten, die keine Bezahlklos haben, in meinem Atlas markiert, aber die Eintragungen sind fast alle schon überholt. Un diese ist definitiv keine. Aber der Druck ist hoch. Jetzt heißt die Frage: 50 Cent abdrücken und durch die Automatenschranke mit Gutschein für 20% Anzahlung eines Potts Rasthauskaffees an die Keramik, oder vorbei an einem schwarzen Mann, vielleicht sogar einem Exilrussen, der einen Unterteller mit relativ großen Münzen vor sich gestellt hat und von seinem Hocker aus mein Eintreten in die Bedürfnisbefriedigungsanlage beäugt. Vielleicht steht er sogar. Ich weiß gar nicht, welche Haltung bedrohlicher wirkt. Moderne Wegelagerei, denke ich, das hat es früher nicht gegeben, da hat man einem Reisenden, der später einen Kaffee an der Theke ordert, auch eine Möglichkeit gewährt, diesen bereits vorher zu entsorgen.
Nach Erledigung der geschäftlichen Dinge muss ich wieder am Raubritter der Neuzeit vorbei. Was gibt man denn so? Muss man überhaupt etwas geben? Die Toilettenmafia soll doch das ganze Geschäft in der Hand halten, Ostmafia vor allem, die haben schnell gemerkt, dass Geld nicht stinkt, auch wenn seine Herkunft das vermuten ließe.
Für den Russen will ich nichts geben, der setzt das doch gleich in Wodka um und schlägt seine Familie, das kann ich nicht unterstützen; aber vielleicht wird der aggressiv, wenn ich an dem vorbei will, und man weiß nie, wozu Menschen, die die Seele der Taiga in sich haben, diese Balaleikaschwermut, fähig sind. Und der schwarze Mann? Vielleicht hungert der, oder seine Familie und er schickt einen Notgroschen von dem hart ersessenen und erwischten Geld in die heimatliche Trockenzone, wo es nicht mal Trinkwasser gibt. Wir hier spülen damit unsere Klos!
Ich spähe vorsichtig auf den Flur, sehe den Teller, sehe einen leeren Hocker. Servicezeit, der Mann wischt! Ich presse das Geld in meine Faust und sprinte nach draußen. Entwischt. Und gespart. Ein Klogang, so billig wie früher, nur nicht so entspannt.