Männer sind Schweine


Wenn die Deutschrockgruppe "Die Ärzte" hinausposaunt, Männer seien Schweine, muss sich der Mann wohl Gedanken machen, wie es zu einer solchen Selbstbeschmutzung kommen kann. Dazu zieht er sich normalerweise in sein Innerstes zurück und guckt ein Fußballspiel, trinkt ein paar Flaschen Bier und raucht eine Schachtel Zigaretten. Am nächsten Tag ist dann alles wieder klar.
Es gibt aber immer wieder Männer, die früher als Typ "Frauenverstehenversucher" scheiterten, die das selbstironische Moment des Liedes nicht verstanden haben, und in eine Art Büßergewand schlüpfen, das wir normalerweise nur aus dem Tatort kenne, wenn die Spurensicherungn vor Ort ist. Dort sind die Anzüge weiß, hier sind sie rosa, schweinchenrosa eben. Der Anzug ist schweißtreiben, sodass ein entsprechendes Körpergefühl aufkommen kann. "Schwitzen wie ein Schwein" und "Stinken wie Schwein" werden sofort assoziiert, auch von der umstehenden Bevölkerung.
Dass aber selbst menschliche primäre Geschlechtsmerkmale in diese Buße mit eintauchen müssen, gebietet Vorsicht. Was will uns der Träger eines geringelten, rosafarbenen Schweineschwanzes sagen?
Vielleicht sollten wir ihn fragen, bevor es zu spät ist und ein hilfloser Mann, der früher ernsthaft versucht hat, sich Frauen verstehend, nachfühlend, ja empathisch zu nähern, auf die schiefe Bahn gerät.

"Männer sind Schweine" anhören