Kleintierhaltung wird anspruchsvoller

Jeder mag sich an den Film "Die Katze auf dem heißen Blechdach" erinnern, und jeder, der ihn gesehen hat und Kleintierliebhaber ist, hat sich anschließend gefragt: "Meine Güte, wo war denn jetzt die Katze? Und wo war denn das heiße Blechdach mit der Katze?" Dass der Filmtitel nichts anderes als ein bildhafter Ausdruck gewesen ist, wird erst viel später klar, wenn man versucht, mit der hauseigenen Mieze diesen Film nachzustellen. Dass es nicht reicht, das Maunzerle durch ein Heizgerippe, das schnell aus einem Toaster ausgebaut worden ist, zu schicken, versteht sich von selbst. Ein Toaster ist kein Blechdach. Auch ein hochvoltiger Weihnachtstern kann da nicht helfen, denn ein Dach ist ein Dach, wie ein Stuhl ein Stuhl ist, und ein Tisch ein Tisch. Das wusste schon Peter Bichsel. Klar, die Katze bleibt nicht Katze, wenn man sie dem Erzfeind Feuer nahe bringt, dann wird sie zum Tiger und verweigert schließlich den ohnehin seltenen Gehorsam. Aber: Tiere brauchen Unterhaltung. Es reicht nicht mehr das Herumgezappe vom einem privaten Sender auf den nächsten. Auch ist es nervig, ständig zu hören, dass es auf alles 20% gibt, außer Tierfutter. Weißt heißt das überhaupt? Außer Tierfutter? Muss es nicht heißen "außer auf Tierfutter"? Unsere animalischen Freunde können vielleicht kein Kreuzworträtsel lösen, aber so einiges kriegen sie doch mit.
Damit es nicht langweilig wird, lässt der engagierte Tierhalter den Peter durch Feuerreifen, brennende Weihnachtssterne oder in eine Biotonne springen, manchmal wird der Kleine auch über die Autobahn gelockt, mit einer nicht reduzierten Dose Whiskas etwa, das trainiert das Überleben. Alte Mensch-Tier-Beziehungen lassen sich durch ein bisschen Kreativität aufpeppen. Und davon profitieren doch alle.