Dörfliche Kunst immer beliebter

Dörfliche Kunst wird bei den Menschen immer beliebter. Sie sind es wohl satt, sich an merkwürdigen Objekten, denen man keine Erklärung zuweisen kann, zu versuchen und abzustrampeln. Wenn man sich am Sonntag entspannen will, geht man in den nahen, wenn auch kleinen Kurpark und ergötzt sich an Kunst, die jeder verstehen kann. Wer will sich denn das Hirn zermartern, wenn doch abends der Tatort durch die Röhre rasselt und genug Aufgaben stellt, die die Nacht unruhig zu werden versprechen? Dem Baum flugs einen roten Schal umgebunden und schon weiß jeder, dass dieses Kunstobjekt einen Baum zeigt, dem man einen roten Schal umgebunden hat. Wer will denn mehr? Hier muss nicht die gequälte Kreatur Modell gestanden haben, hier muss nicht Betroffenheit an den Haaren gezogen werden, hier soll es einfach schön sein, schön und überschaubar. Diese Art der Kunst wird immer beliebter mit der wachsenden Unüberschaubarkeit von Wirtschaftsprozessen und der Entfremdung der Manager von den Leuten, die ihnen das Geld besorgen, das ihnen eigentlich gar nicht zusteht. Schlichte Kunst, dörfliche Kunst, für Menschen, die in der Einfachheit die Welt erkennen wollen.
Nur die Bäume schreien auf. Wer weiß, warum jetzt wieder?