Saublöde Metaphern: Wenn Männer die Hosen anhaben

Nein, wir machen jetzt nicht sauber! Herbert ist energisch geworden. Immerhin hat er heute die Hosen an, von denen man natürlich nur eine sehen kann. Heute ist Donnerstag. Donnerstags hat Herbert immer die Hosen an. Das hat er mit Regina vereinbart. Endlich kann er mal entscheiden, zum Beispiel, dass heute nicht geputzt wird. Putzen gehört nicht zu seinen Lieblingsaufgaben und warum sollte das an dem Tag passieren, wenn er die Hosen anhatte? Regina ist sauer. Heute Abend kommen Rotluffs zu Besuch, da soll die Bude natürlich blitzen. Herbert überlegt, ob er Regina  noch eins auswischen will, so unterbewusst, weil er neulich eine Fahne mit nach Hause gebracht hatte. Es war ja nicht mal die Schalke-Fahne - Regina hasste Fußball - sondern eine schlichte aus der Vereinskneipe. Ja, gut, er hatte vergessen die Blumen für Mutti zu kaufen. Es war aber auch ihre Mutti und nicht seine, also hätte sie sich selbst drum kümmern können, wenn sie ihr gerne Blumen zum Geburtstag schenken wollte. Sonst brauchte sie ja nie was. Angeblich.
Demnächst kannst du deinen Dreck immer allein wegmachen, und deine Wäsche kannst du auch waschen. Und wer schreibt deine Einkaufszettel? Du!
Regina ist wirklich sauer. Gut, irgendwann musste sowieso geputzt werden. Man will ja nicht im Dreck umkommen.
Herbert fasst sich an die Hose. Guter, fester Stoff. Qualität. Er hatte heute Qualitätshosen an.
Okay, ruft Herbert, ich sauge dann mal im Wohnzimmer.
Vergiss nicht, das Sofa von der Wand abzuziehen, jubiliert Regina.
Jaja, grunzt Herbert, und würde am liebsten die Hosen ausziehen. Ergibt doch sowieso keinen Sinn: Die Hosen anhaben. Saublöde Redensart.
Herbert fluchte zischend in das Staubsaugergeräusch und hackte wütend in die Ecken.
Kein Hemd auf dem Hintern, abern Staubsauger. War doch auch so eine Redensart.
Ich saug dann jetzt in der Küche! Herbert knirschte mit den Zähnen. Regina sang einen deutschen Schlager. Die Welt war wieder in Ordnung.