Sinnvolle Mathematik: Limes gegen O

Endlich kann ich der Mathematik einen Sinn geben. Damals, es war Ende der Sechziger und wir zweifelten an allem, was die Lehrer sagten, stellte sich auch mir die Frage: Was soll der Scheiß? Wenn etwas gegen 0 geht, entfleucht der Rest im Unendlichen. Wann braucht man das? Und was ist eigentlich mit dem Tatbestand, dass man diese Null nie erreicht, sich immer nur nähert? Das ist doch frustrierend. Ein Fall für den Therapeuten; nichts, was in Mathebücher gehört. Jetzt, im gereiften Alter, kann ich dem Ganzen einen Sinn geben: Ein Gespräch ergab, dass Regenwürmer nicht in die Wechseljahre kommen. Zu dieser These gesellte sich die Erkenntnis, dass man Regenwürmer mit dem Spaten teilen kann, woraufhin sie als zwei unabhängige Individuen weiterleben können. Sie leben zwei Leben, ihre Lebenszeit hat sich verdoppelt. Nun stelle man sich vor, man führte diesen Teilungsvorgang immer wieder durch, immer und immer wieder, so dass die Länge der neu entstehenden Regenwürmer gegen Null geht. Die Gesamtlebensdauer der Würmer, wenn man dann noch von Würmer sprechen kann, da ihre Breite ja länger als ihre Länge bzw. breiter ist, geht bei diesem Vorgang gegen Unendlich. So hat die Mathematik endlich die Ewigkeit erfunden. Endlich! Haha! Unendlich eigentlich. Viel wichtiger aber ist die Antwort auf meine damals gestellte Frage: Was soll der Scheiß? Schöner Nebeneffekt: Wechseljahre und Regenwürmer haben auch eine Daseinsberechtigung in der Sinnfindung der Mathematik bekommen.