Andy (Das Gegengift) Doth: Serielle Kunst

Da haben wir es doch wieder mal: Wenn die Ideen ausgehen, dann reduziert man sich auf ein paar Teile, die irgendwo herumliegen oder -stehen. Wenn die dann noch gleich aussehen und irgendwie im rechten Winkel oder parallel sind, dann nennt man das seriell. Sogar die Fotografie bedient sich dieser Augenwischerei. Vier Gitterstäbe reichen schon, um ein Bild zu veröffentlichen. Das ist Hohn. Erfunden haben dieses spärliche Herumkünstlern die Musiker. Als ihnen Anfang des 20.Jahrhunderts die Töne ausgingen, haben sie einfach 2 bis 3 herausgegriffen, daraus minimalistische Melodien gebildet, das vorwärts, rückwärts, umgekehrt geklimpert, runtergewürgt und ausgwürgt , wiedergekäut, miteinander kombiniert und gehofft, sie hätten endlich eine neue Musik, die noch nicht dagewesen wäre. Der Zwölftöner setzte noch eins drauf und benutzte gleich alle 12 Töne, sodass möglischt schiefe Tonfolgen entstanden, die dem mitteleuropäischen Ohr Qualen bereiten sollten. Konstruktivismus. Wo bleibt die Emotion? Vergammelt in lauten und leisen Passagen, der einzigen Gestaltungsmöglichkeit in einem Tonmalkasten, in dem nur drei Farben sind; der Rest klingt schrill. Einfallslosigkeit mag ja Kunst erzeugen, das sieht man an der Volkstümlichen Hitparade, aber ob man das so nennen darf, ist fraglich. Immerhin gibt es CDs dieses Musikgenres, auf dem jedes Stück dem anderen gleicht.
Unglaublich, was diese einfallslosen Zeiten gebären!