Neue Trends: Abdeckfolien für Tattoos

Endlich sind sie da: Für Leute, die ihre Tattoos nicht in der Öffentlichkeit zeigen wollen, damit man sie nicht in die Kategorie "Nachmittags-Talkshow" einstuft, für Leute, die ihre Tattoos endlich selber hässlich finden, für Menschen, deren Figur nicht mehr zum Körperbild passt, und für solche, die Tattoos insgesamt übel finden, aber zwölf davon auf ihrer Haut verteilt haben und unsichtbar machen wollen. Ein Klassiker ist das sogenannte Arschgeweih, das bei der Herstellung durch den Stichelzeichner die Form eines schlanken Hirschgeweihes hat, später mit zunehmender Körperveränderung, eher den Schaufeln eines kapitalen Elches entspricht.
Manchmal sogar erschlaffen die Schaufeln und hängen als lose Lappen über der Hose. Das wollen weder Betrachter noch Besitzerin der Hose. Die Industrie hat jetzt diverse Abdeckfolien aus Baumwolle und Synthetik auf den Markt gebracht, die vorgaukeln sollen, es handele sich um eine Art nützliches Kleidungsstück; in Wirklichkeit sollen aber nur unschöne Bildchen kaschiert und ein unversehrter Körper vorgetäuscht werden. Es ist eben mittlerweile wie mit privaten Fotoalben; die öffnet man auch nicht jeden Tag der Öffentlichkeit zur Einsichtnahme, sondern setzt sich an besonderen Tagen ins Sofa und blättert zu einer guten Tasse Kaffee oder einem Glas Wein in der Vergangenheit.