Roy Bosch: Wuschi fährt zur Arbeit (2012) - Geschwindigkeit in der darstellenden Kunst

Gekonnt legt Bosch hier vor, was zu tun ist, wenn man Geschwindigkeit verdeutlichen will.
Wuschi, der in Wirklichkeit Wursula heißt, fährt zur Arbeit und wirkt unscharf. Der Betrachter denkt: Hier stimmt was nicht. Irgendwas ist anders.
Scharfe Autos am Wegesrand, dahinten zwei scharfe Frauen (nicht im Bild) und ein grasendes Schaf (auch nicht im Bild) wollen Ruhe vermitteln.
Wuschi zischt auf seinem E-Bike zu seinem Arbeitgeber und hat es eilig, weil es schon 2 nach 7 ist. Gottseidank gibt es Gleitzeit.
Jetzt endlich begreift der Betrachter: Das Unscharfe entsteht, weil der Maler das Bild nicht so schnell malen konnte, wie Wuschi wieder aus ihm hinausgeradelt ist. Die Geschwindigkeit des Objektes trifft auf die Langsamkeit des Malers und produziert Unschärfe. Das ist es! Scharf! Wie Roy Bosch das umgesetzt hat!
Vor diesem Meister sollte der Betrachter in Ehrfurcht knien. Aber schnell!