Aus der Schulzeit von damals: Goethe

Schau an, im  Herzen Weimars steht ein Denkmal, das alle mahnt, sich ihrer Schulzeit zu erinnern und der Sünden, die damals von lockerer Schülerzunge geperlt waren.
Goethe war langweilig, Werther ein Weichei, der sich erschoss, weil ihn eine Frau nicht liebte. Als hätte ein Mann nicht Besseres zu tun!
Wir waren eine reine Jungenklasse, da gab es keine Frauenprobleme.
Schiller war auch nicht der Renner, vielleicht ein wenig sportlicher als der Geadelte. Aber später wurde ja auch Schiller in den Stand gehoben, der ihn endlich vom Volk entfernte und vom Revolutionären. Die Räuber! Lachhaft.
Als hätten wir es geahnt, waren uns Goethe und Schiller Wurst. Wurst war uns näher als Faust, denn wir waren Pazifisten. Auf jeden Fallen machten wir beim Friedensmarsch mit, weil zwei Samstagsstunden ausfielen. Dafür mussten wir unseren Marschbefehl abstempeln lassen. Vielleicht war es eine bunte Friedenstaube, die den GrauenAnzügen mit dem roten Buch und dem erhobenen Zeigefinger Beweis war, dass wir wenigsten die halbe Strecke geschafft hatten.
Die Wurst ist heute überall in Thüringen zu sehen, und sie wird nach wie vor gerne konsumiert, häufiger als Dramen goethescher und schillerscher Prägung.
Sie ist schwer verdaulich wie ein Klassiker, kann aber leichter weggespült werden. Vielleicht liegt darin der Triumpf der Wurst über den Geist begründet.