Naturkunst: Mändi Geldwerti - Geknickter Busch

Geldwerti hat hier eine Allegorie gechaffen: Geknickter Busch. Vielschichtige Botschaft in schlichter Naturkunst untergebracht. Es ist was im Busch, denkt jeder sofort und assoziiert Blechdosen, Plastikmüll oder aufkommendes Unheil. Es ist was im Busch. Die Gedanken schweifen zu George W., in dem außer Restalkohol niemand etwas vermutet hat, zu oft nannte man ihn ein hirnloses, ferngesteuertes Monster, das willfährig den Machtgelüsten seiner Gönner entsprach. Auf den Busch klopfen, hat sich jeder damals gewünscht, wüste Bilder haben uns in den Nachrichten verschreckt, und es war nicht einmal alles, was passiert war. Das Bild vom guten Amerikaner wurde erschüttert, wir konnten nur mit drei Folgen Bonanza kompensieren, was letztlich nicht half. Auf den Busch klopfen. Häme und Hass paarten sich in uns. Das ist nicht gut. Auch ein Busch kann geknickt sein, vielleicht, weil man auf ihn gehauen hat. Goldwerti appelliert an uns, zu vergeben, zu lieben, anzunehmen. Der Wanderer, der des Weges kommt, und vielleicht unbedacht sein Wasser abschlagen will, wird zurückspringen und denken: Halt! Hier mahnt mich Kunst! Hier kann ich nicht tun, was mir der Körper vorschreibt, hier müssen Geist und Seele obsiegen, hier muss einmal klar werden, dass Menschen Fehler machen können, auch wenn das Tausende gekostet hat. Tausende Menschenleben.