So weit, so gut


Was man eigentlich besänftigungspädagogisch äußert, um das schlechte Ergebnis eines Delinquenten oder Zöglings nicht anzuprangern, wird immer mehr von Angebern, die sich vermehren wie Esskaninchen, benutzt, weil ihnen der Superlativ nicht mehr reicht und ihnen den auch keiner mehr abnimmt. Soweit, so gut; das machste aber jetzt noch mal, das ist nämlich gequirlte Affenkacke! So oder ähnlich dringt es in die Ohren der Zöglinge, wenn sie ihren 1000-Wörter-Text über Bismarck oder Friedrich den Großen noch einmal schreiben sollen. Persönlich beleidigt wird niemand, denn es ist ein Lob in den Sätzen versteckt: So gut. Der Angeber hingegen versucht nur in Verbindung mit ausladenden Gesten sein langweiliges Leben aufzuplustern, damit wenigstens der eine oder andere noch kurz zuhört, meistens Leute, die der Angeber gerade kennen gelernt hat. Resümee: Den Zöglingen geht es zu gut, die werden ständig gelobt, obwohl sie Schwachsinn produzieren; die tragische Gestalt ist der Angeber, der unermüdlich um Anerkennung ringt, obwohl längst alle fortgegangen sind. Und zwar so weit, dass es gut ist.