Körpersprache: Der Banker

Bundespräsident Köhler wollte sich distanzieren vom Begriff "Banker" und wollte den guten alten "Bankier" hervorkramen, der kompetent und zielbewusst, ohne das Risiko falsch einzuschätzen, mit gewissen sozialen Kompetenzen versehen, zum Beispiel unauffällig seine Rechenspiele zu betreiben, den Leuten das Geld aus der Tasche zieht und deshalb einen Orden erhält, weil er die Wirtschaft ankurbelt oder in Gang hält, der aber auf keinen Fall herumjammert, wenn er zu blöd ist, nicht aufzufallen bei seinen Machenschaften, sondern aus Selbstüberschätzung eine Krise heraufbeschwört. Trotz mahnender Worte setzt man dem geächteten gesellschaftlichen Krüppel, der ohne Staatshilfe nicht existieren kann und seine Pfründe schrumpfen sieht, ein Denkmal. Oh, welches Jammertal müssen wir durchschreiten, scheint es aus seinem losen Maul zu schreien, die Hand in die Hüfte gestützt, so als plage ihn der Ischias, der in den Oberschenkel ausstrahlt, dabei sichert er lediglich seine Geldbörse, in der er die Spareinlagen der Bürger mit sich trägt, die ihm jetzt noch vertrauen, die Hand ausgestreckt, als ob er um Hilfe bitte, nur dass die Handflächen nach oben zeigen, um endlich die massiven Mittel entgegenzunehmen, die diese Hand gar nicht halten kann. Schau ihm ins Gesicht, denkt Hugo, dann weißt du, was er leidet.
Er leidet an Hirnmangel, zählt Bruno auf, und an Arroganz, an Selbstverherrlichung, an Gedankenlosigkeit, an Egoismus, Egozentrismus, am Geldmangel, am Arschtritt, den er jeden Moment erwartet, weil der Tritt gerecht und gut ist, an Enteignung, weil sie ihn zur Verantwortung zieht. Man möchte Marx heraufbeschwören und die versammelte Meschpoke in die Vorhölle schicken, um sie anschließend in der Haupthölle schmoren zu sehen. Leider ist Bruno Protestant, und die müssen auf das Jüngste Gericht warten. Der Herr sei ihnen ungnädig.