Schlechte Zähne

Mutti, Mutti, er hat gar nicht gebohrt, so strahlt das Kind mit seinen restlichen Stümpfen im Mund die treusorgende Mutter an, die im Wartezimmer die neusten Illustrierten gelesen hat, nein, jauchzt das Kind weiter, er gleich alle gezogen.
Gut, dass die Betäubung noch wirkt, sonst wäre dem Kind das hässliche Lachen vergangen. Wir normalen Zähneputzer finden nur vollständige Gebisse schön, und auch dann nur, wenn sie weiß und ohne Karies-Löcher sind, wenn sie unser eigenes Wunschgebiss wiederspiegeln.
Schlechte Zähne machen einsam. Das ist ein Teufelskreis. Leute mit schlechten Zähnen lachen nicht mehr, weil sie ihre Ruinen im Mund nicht zeigen wollen. Irgendwann sprechen sie nicht mehr, denn auch beim Sprechen müssen sie Zähne zeigen. So stehen sie schweigend und missmutig in der Ecke herum und jeder denkt: Was ist mit dem denn los? Hat der schlechte Zähne? Ehrlich gesagt, einen mit schlechten Zähnen will ich auch gar nicht kennen lernen!, und gehen weiter.
Deshalb: Zähneputzen nicht vergessen, und zwar von oben nach unten, quadrantenweise und auch mal kreisen lassen. Ab und zu die Bürste wechseln. Ruck Zuck hast du neue Freunde.