Wenn einem nichts einfällt


Also, mal ehrlich, fällt dir, wenn ich mal dieses persönliche Personalpronomen gebrauchen darf, fällt dir, der du dieses Bild siehst, irgendetwas ein? Da sitzt ein verkrüppeltes (nur ein Bein!) Holzmännchen in einer Ecke des Stadtrandbungalows, zitternd vor Kälte und hoffend auf eine Kaminentzündung, gleichzeitig zitternd vor Angst, dass es Teil des Brennmaterials wird, das die Kälte durch warme, wohlige Wärme verscheuchen soll. Wir wissen doch alle: Holzmännchenkrüppel verbrennt man nicht, das ist fast Blasphemie. Aber es tut doch auch leid. Da sitzt jemand, gestützt auf seine Hände, bekommt also den Arsch praktisch nicht auf den Boden, wir sagen, der ist lebensuntüchtig, vielleicht meditiert er, aber wahrscheinlich nicht, da sitzt also einer in einer total unbequemen Haltung und fürchtet sich, Feuerholz zu werden, den Frierenden Wärmeelement zu sein. Meine Güte andererseits, wie viele Gläubge sind durchs Feuer gegangen und haben es der katholischen Kiurche recht gemacht, um einen Platz im Himmel zu bekommen? Also, da hat doch keiner Verständnis. Also, mir fällt nichts dazu ein, ganz ehrlich, man muss doch auch mal an andere denken und nicht nur an sich selbst, da hat so ein Bursche vielleicht vier, fünf Jahr still in der Ecke gesessen und jetzt ist er plötzlich dran; andere freuen sich, an der Fleischtheke, beim praktischen Arzt, auf dem Arbeitsamt endlich mal dranzukommen. Aber, das ist es ja, Undankbarkeit, erst jahrelang auf Kosten anderer im Trockenen gesessen und schön gefaulenzt, die Sonne genossen, sich an den Streitereien der Nachbarn ergötzt und dann, rums, soll es zum Einsatz kommen. Ja, Leute, was glaubt ihr denn, wo ihr seid? Nix ist umsonst. Selbst der Tod kostet das Leben, wie Tante Minchen immer sagte, und Recht hatte sie. Ich wiederhole für unsere Legastheniker: Da fällt mir nichts ein! Basta.