Neues aus Allerwelts

Bushaltestelle. Die Bushaltestelle von Tokio Hotel steht natürlich nicht in Tokio, sondern irgendwo hinter Magdeburg, irgendwo hinter Plattenbauten und neben Datschas von Stasipensionären. Aber an dieser Bushaltestelle haben die Kaulitzbrüder gestanden und auf eine Karriere als Rockmusiker gewartet, während sich der Schulbus näherte, der diesen Träumen jeden Morgen ein Ende bereitete. Und doch: Sie sind berühmt geworden, sogar in Lateinamerika, und jetzt versuchen findige Abzocker, die Bushaltestelle zu verkaufen. Bei Ebay stand das Angebot im Netz; keiner wollte das Wartehäuschen haben. Zu groß für mein Zimmer, schreibt Mandy aus Leipzig; nicht in Barbie-Rosa, ist der Kommentar von Nancy aus Belzig. Schließlich wurde das Gestell in Einzelteile zerlegt und Stück für Stück an willige Idioten verkauft, die sogar drei Kaugummis, die am linken Stützpfeiler klebten und eindeutig gebraucht waren (eine DNA-Analyse hat ergeben, dass alle drei von Bill stammen, sein Bruder nimmt sowieso nie die Kaumasse aus dem Mund, wie man bei Auftritten beobachten kann), für harte Euros in ihren Besitz brachten. Hier haben Mädels eine Alternative, falls sie chancenlos sind, von Bill je geküsst zu werden, nicht nur weil sie Mädels sind, sondern weil sie vielleicht nicht gut genug aussehen oder Akne haben. Einfach weichkauen und an Bill denken. DNA ist ja drin. Die Eigentümer des Bushäuschen wollen nun an den noch nicht verkauften Resten der Bude nach Urinspuren suchen, um den Preis der unteren Latten in die Höhe zu treiben. Selbst hierfür werden sich junge Menschen finden, die sonst nichts zu tun haben.

Ackermann. Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank und hämischster Grinser der letzten Jahre neben Manager Esser, lehnt staatliche Hilfe in der Bankenkrise ab. "Ein Fond ist eben keine Rindersuppe, mit der man eine beige Mehlsauce kochen kann!", so sein Kommentar zum Angebot der Regierung. Aufgeschreckt hat ihn wohl Peer Steinbrücks Vorschlag, Managergehälter auf 500 000 Euro pro Jahr zu begrenzen. Das würde bei einem Ackermanngehalt von 12 Millionen fast einer Enteignung gleichen. Und - mal ehrlich, wer will denn für 500 000 Euro bei der Deutschen Bank arbeiten und das ganze Risiko tragen?
Ackermann: "Auf die eine Null am Ende mehr oder weniger kommt es doch gar nicht an. Hauptsache die Kasse stimmt..." Dass er die 1 vorne vergessen hat und es wohl um die eigene Kasse geht, sollte nicht unerwähnt bleiben.

Busweise. "Busweise wäre schon zu viel", so die Überschrift in einem Artikel des Weserstädtischen Tageblattes. Was ist gemeint? Handelt es sich um ein Adverb? Er kam busweise nach Hause, also mit dem Bus und nicht zu Fuß? Oder ist es ein Lied, das in einem Bus oder über einen gesungen wird? Sind es Fahrausweise, speziell für Busse: Busweise eben?
Wer mehr weiß, meldet sich!