Weizenbier und Kinder

Neue Statistiken haben es belegt: An deutschen Biertischen sitzen weniger Kleinkinder als Weizenbiergläsern auf ihnen stehen. Ein zufälliger Streifzug durch die Kneipenlandschaft scheint sogar zu bestätigen, dass das Verhältnis von zwei Weizenbiergläsern zu einem Kleinkind noch geschönt ist. Die Dunkelziffer liegt da ganz anders. Wahrscheinlich kommen auf 100 Hefe nicht einmal zwei Knirpse, was denn auch die These stützt, dass in Deutschland Menschen a) immer schneller altern, weil sie zu viel Bier trinken und b) überhaupt keine Zeit mehr haben, für den Nachwuchs zu sorgen, der später die Folgen übermäßigen Bierkonsums zu finanzieren. Anstatt Ausschau nach gebärfreudigen Frauen zu halten und den eigenen Körper fit und zeugungsfähig zu halten, stiert der Normalverbraucher in sein halbvolles Glas, in dem sich der Schaum bereits verabschiedet hat und sinniert darüber, warum der Weizenpreis auf dem Weltmarkt schon wieder gestiegen ist. Selbst ein kleines Kind am Tisch, das gierig nach dem gelben Nass langt, kann den Nachdenklichen nicht aus seinem Tagtraum reißen. Drei Schlucke und das Hefe ist weg! He, Meister!, klingt es durch den Saal, nochen Hefe, aber kalt! Die Frauen, die sich im Outback zurecht gemacht haben, um den Männern zu gefallen und einen Partner zu finden, warten derweil vergeblich. Nach dem nächsten Hefe ist sowieso nichts mehr mit Zukunftsplanung...