Grafitti im Sauerland


Zarte Ansätze einer regional gefärbten Grafitti-Kunst, die von etablierten Bildungsbürgern als Schmiererei verschrien wird, kann man im Sauerland beobachten. Wenn auch Form und Inhalt schwer übereinanderzubringen sind, so kann man mit geübtem Auge doch Formen und Muster erkennen. Immer versucht der waldnahe Farbspritzer dem Objekt der Besprühung gerecht zu werden. Zu einem Baumstamm passen besonders gut florale Motive, einem Tannenbaum stehen gut weihnachtliche Muster. Wenn die Hand wohl noch gezittert hat, so kann man den Respekt, der der Natur gezollt wird, erkennen. Dass dann gelegentlich ein Bild daneben geht, ist verständlich. Bei der Darstellung des Isenheimer Altars, einem Triptychon immerhin, in der Grafitt-Version, kann dann etwas schiefgehen: Die Landkarte von Isenheim ist wohl zu undifferenziert und dass der Altar mit einem A anfängt, ist hinlänglich bekannt. Wo aber ist die Kreuzigungsszene und überhaupt: Wo sind hier die Menschen, das Allerwichtigste bei einer Kreuzigung? Na schön, über wäldliche Grafitti wächst schnell etwas Moos oder ein Parasitenpilz, das ist der Vorteil gegenüber Beton oder Eisenbahnwaggons. In diesem Sinne: Weiter so! Aber noch ein bisserl üben, gell?