Morgengrauen oder Morgenrot?

Der erste Blick trügt: Rotblauer Himmel,dramatische Wolken, die Windräder stehen still und schweigen.
Was wird der Tag bringen?, stellt sich die Frage wie von selbst. Morgenrot - Schlechtwetterbot', hieß es früher. Verstanden haben die meisten "Morgenrot- Schlechtwetterbrot" und fragten sich den Tag lang, wie denn eine Scheibe Schlechtwetterbrot schmecke. Jeder kannte Schlechtwettergeld, wenn der Mauerer aufgrund starker Regengüsse die Abeit einstellte und sich seinen Unterhalt zwischendurch als Hausschlächter verdiente. Viel zu spät wurden den meisten klar, dass es nicht Schlechtwetterbrot sondern Schlechtwetterbot hieß, aber da war das Leben schon mit einer sinnlosen Frage und der sinnlosen Suche nach einer Antwort vergeudet. Dass einem dann graut, wenn das Morgenrot am Horizont auftaucht, wird schnell klar. Und deswegen spricht man heute lieber von Morgengrauen, denn es ist noch viel zu früh und wahrscheinlich wird es wieder ein grausiger Tag, nachdem man eben mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, kein Kaffee mehr da war und der Toaster seinen letzten Röstvorgang gestartet aber erfolglos beendet hat.