Schicksal als Chance: Doofe Namen

Nehmen wir mal Domino Carina. Das ist ein in Deutschland erlaubter Name. Niemand kann sich vorstellen, wer sein Kind so nennen würde, aber es gibt immer wieder Eltern, die ihr Kind bereits in frühem Stadium strafen und ihm einen lebenslangen Schaden besorgen wollen. Anfangs nennen sie den Zögling Dommi; das Kind denkt, es heiße Dominique. Wenn das Kind ungezogen ist, droht der Vater, seine Identität preiszugeben. Domino Carina, das klingt wie eine Mischung aus Süßigkeit und Damenbinde und ist garantiert ungeschlechtlich, bzw. vereint beide Geschlechter in einem Namen! Wahnsinn für ein Kind! Wie könnte eine Strafe schlimmer sein? Adermann! Ab morgen heißt du Adermann, das ist erlaubt. Venera ist die weibliche Form. Godot. Da ist der Name Programm; der Junge kann nur zu spät kommen und erfüllt stringent die Erwartungshaltung, dass alle auf ihn warten müssen. Uragano, Herrschaften, wo sind wir denn gelandet? Oregano - ok, das ist Griechenland. Aber Uragano? Hört sich nach einem Mittel gegen Blaseninfekte an. Fanta. Das muss erlaubt sein, will man sich auf dem Amt nicht Rassismus vorwerfen lassen. Fanta ist nicht die weibliche Form von Coco Cola, sondern die Freundin von Kunta Kinte, und der war Vorzeige-Sklave in der amerikanischen Alibi-Serie Roots. Fanta, doch, das passt, Kunta hat man da weniger, vielleicht wäre Sinalco nicht schlecht, als italienische Assoziation? Sonne, Strand, Amore? Ach, Ideen sind genügend da, es scheitert häufig an der Engstirnigkeit des Behördenschimmels, der laut aufwiehert, wenn ihm eine Kreation von den schlichten Eltern präsentiert und das dazuhörige Bild gezeigt wird. Aber dass auf dem Amt gewiehert werden darf, ist verbürgtes Recht seit Otto von Bismarck. Übrigens eine guter Name: Otto. Auch für Legastheniker. Liest sich vorwärts und rückwärts und auf dem Kopf. Klasse!