Gänseblümchen, die auf Gärtner starren

Jahrtausendelang galt das Gänseblümchen als friedlich, harmlos und ein bisschen naiv.
Gerne bezeichnete man Frauen, die wenig beeindruckten, so, und sie kamen kurz vor dem Mauerblümchen, das keiner wollte.
Wissenschaftler haben jetzt festgestellt, dass Gänseblümchen wohl doch ein hohes Aggressionspotential haben, wenn es zum Beispiel um Erzfeinde wie den Löwenzahn geht.
Vereinzelt sieht man im Juli diesen noch blühen, eigentlich viel zu spät, denn die Kollegen haben sich längst vom Wind die kleinen, niedlichen Fallschirme wegblasen lassen. Das ist die Stunde der militanten Gänseblümchen. Nicht als Einzelkämpfer treten sie auf, sondern rotten sich massenweise zusammen, um den gelben Gesellen in die Flucht zu schlagen. Zwar sei keine wirkliche Schlachtformationen oder eine Strategie erkennbar, wohl aber wirkt die Drohgebärde, denn der friedliebende Gartenfreund kommt mit scharfem Werkzeug und hebelt  die Aggressionsvorlage aus dem Grün und lässt sie auf dem Kompost verwelken.
Was dieser als eigenes Werk verbucht, kann aber auch die mentale Einwirkung eines Gänseblümchenheeres auf den Gärtner als Ursache haben.
Demnächst soll ein Doklumentarfilm in Kinolänge gedreht werden: "Gänseblümchen, die auf Gärtner starren", so der irgendwie bekannt vorkommende Titel.
Im floralen Bereich gibt es noch einiges zu forschen.