Die Zeit läuft dahin


Wie war das Leben früher einfach: Wir folgten einfach dem Sekundenzeiger, oder wenn wir es nicht ganz so eilig hatten, dem Minutenzeiger; der Behäbige, der schwer in sich ruhte, warf hin und wieder einen Blick auf den Stundenzeiger, um sich zu vergewissern, dass das Leben sehr langsam voranschritt und es noch viele Stunden des Müßigganges geben werde.
Heute ist alles anders. Im Zeitalter der digitalen Medien und der neurotischen Mädchen gibt man uns Rechenaufgaben, die wir im Kopf lösen sollen oder auf dem Tachenrechner in unserem Handy, der, genau wie der Kopf, dann unsinnige Ergebnisse ausspuckt, mit denen man nichts anfangen kann, die vielmehr die Hektik der neuen Zeit dupli-, wenn nicht sogar multi-, oder sogar potenzieren.
Was früher Viertel vor vier hieß, liest sich heute als Divisionsaufgabe: 15:45, woraufhin eine merkwürdig rationale Zahl erscheint: O,33333333....undsoweiterundsofort.
Was aber will der ruhebedürftige Mensch mit einem solchen  Wert anfangen?
Es ist jetzt 0,3333 Periode! Das Leben schreitet voran, du musst mitschreiten, und wenn nicht, dann bist du die Null vor dem Komma.
Das ist schlimm. Das schafft unangenehme Gefühle, da hört sich doch alles auf!
Aber was, bitteschön, fängt an?
Mit solchen Fragen lässt uns die Bundesregierung im Stich und kümmert sich auch nicht darum, dass Kiristina Schröder endlich aus dem Kabinett fliegt. Zeit wird es auf jeden Fall, damit Familien wieder etwas wert sind.