Traurige Schwäne

"Schwanda, alter Schwede, was soll das?, ruft Roy "Black" Swan entrüstet, "machst du wieder auf Strauß?"
Siggi hält sich dezent zurück. Er weiß, dass Schwanda irgendwann wieder auftauchen wird.
Das Tierleben ist in Zeiten des Internet nicht einfacher geworden. Früher wusste jeder Schwan, wenn der Kollege den Kopf ins Wasser steckte und den Hintern in die Luft, war er entweder abgetaucht, machte ein Nickerchen oder suchte nach Nahrung. Vielleicht wollte er zum Absingen des Geflügelliedes "Alle meine Entchen" animieren. Das war dann aber auch schon alles.
Heute klickt man ein oder zwei Mal und schon gibt es jede Menge verwirrender Alternativen, die vor allem das Beziehungsgefüge von männlichen Schwanentrios ins Schwanken bringt.
"Mir schwant Übles, ich bin dann mal weg!", "Was ich nicht See, macht mich nicht an!", "Hilfe, ich kann gar nicht schwimmen, traue mich aber nicht, es zu sagen!" und "Mein Kopf ist im Arsch, wer kann ihn reparieren?" sind Beispiele aus einer unendlichen  Reihe, mit denen sich die Tiere beschäftigen müssen.
Das macht dann keinen Spaß mehr. Die Folge: Immer mehr Schwäne gehen ins Wasser, weil sie ihrem verwirrenden Leben ein Ende bereiten wollen. Die Tragik: Das klappt nur bei Nichtschwimmerschwänen, die aber mittlerweile ausgestorben sind.