Plattenkritik: arno. - Der Wanderer

arno.! Mensch, du kommst vom Meer und hast dich auf kalten Stein gesetzt! Die Gitarre bleibt im Koffer; der Koffer wäre überigens nicht so kalt zum Draufsetzen.
Meine Oma hätte gesagt: arno.!, pass auf, dass du dir keinen Wolf holst, wenn du so auf dem kalten Stein sitzt, oder was an der Blase kriegst.
Mit Wolf könntest du ein Duo gründen. Scherz!
Arno., spiel lieber im Stehen, so wie in deinem Video am Strand.
Spiel ruhig dieses Stück von dir, das ein bisschen nach Schlager klingt, mit etwas Liedermacher drin, so irgendwie ein bisschen unentschieden. Da wird mir dann warm ums Herz.
Obwohl: Wenn du mit deinem schwarzen Oberhemd und der roten Krawatte ein Wanderer bist, dann wirkt das wie Semino Rossi, der beim Triathlon mitmachen will.
Semino Rossi ist ja tenoröser Knödelschlager mit einem Hauch Balkangewürz. Das willst du ja nicht. Heißt: Du wanderst nur, wenn die Sonne scheint, weil sonst ja das Hemd nass werden könnte und, da keine Funktionswäsche, nicht auf dem Körper trocknet. Da kannst du dich erkälten. Das käme dann zum Wolf dazu.
Gegen Erkältung hilft das mehrfache Abspielen deines Liedes, da bricht einem schließlich der Schweiß aus, wodurch Schadstoffe ausgeschieden werden.
Wenn du mehr über den Wolf wissen willst, blätter nach bei Charlotte Roche. Die weiß Bescheid.
Das Lied ist gar nicht so schlecht.
Weise Menschen sagen: Wanderer hinterlässt keine Spuren. Die hätten hier wohl recht.
Ach, noch eine Frage: Ist das eine Wandergitarre, auf der du spielst? Würde passen.
Letzte Frage: Darf ich dich überhaupt duzen?
Allerletzte Frage: Warum schreibst du dich eigentlich "arno."? Legastheniker oder Profilneurotiker?

arno. hören