Freizeittipp: Höhenwandern üben


Und plötzlich ist es soweit. Es wird höhengewandert. Steile Berge warten, Eisenleitern, Abgründe, die in Alpträumen der Kindheit nicht hätten schlimmer sein können.
Aber: Gesagt, getan. Die Mitreisenden erwarten die Teilnahme, es gibt kein Zurück. Versprochen ist versprochen; wer sich versprochen hat mit seiner eiligen Zusage vor 3 Monaten ist selber schuld.
Bange Fragen tauchen auf: Bin ich schwindelfrei? Habe ich eine Eisenleiterallergie? Was ist eigentlich ein Karabinerhaken, kann man damit schießen? Sollte ich Müsliriegel mitnehmen, falls ich eine Woche in einer Gletscherspalte verbringen muss?
Fragen ohne Antworten, die erst am Berg ihre Berechtigung erfahren.

Um ein bisschen Sicherheit in das Unternehmen zu bringen, heißt es üben.
Neben dem Aufessen von Müsliriegeln kann man etwa seine mangelhafte Schwindelfreiheit verbessern.
Besonders zukünftigen Bergtouristen, die im zweiten Stock eines Altbaues mit Hochparterre wohnen, kann man raten, einfach das Balkongeländer abzumontieren und ein paar Stunden pro Tag auf dem ungesicherten Terrain zu verbringen. Öfter mal an den Rand gehen und nach unten schauen, um ein Gefühl von Tiefe und von drohender Verunfallung zu bekommen. Vielleicht sind 10m nicht zu vergleichen mit Bergwänden, die einige hundert Meter abfallen. Ein Sturz vom Balkon wird aber auch nicht ohne tiefschürfende Blessuren ausgehen. Es gilt, die Angst zu besiegen. Darum auch einmal nachts auf die Planken treten und dabei visualisieren, wie es wäre, wenn man ungeschickt über einen Gummisschuh stolpert und versucht, sich an einer weiteren Person, die dieselbe Übung macht, festzuhalten.
Desensibilisierung ist garantiert.
Ansonsten: Bergheil!