Plattenkritik: Cocorosie - Lemonade



Ein Weihnachtslied, noch vor der Gans, so leichtverdaulich. So Gans.
Dazu ein Glas Fanta, Buna, Sprite. Bloß nicht Florida Boy.
Ein dumpfes Klavier. Trübe Akkorde.
Eine verröchelte Sängerin. Ein kastrierter Tom Waits vielleicht.
Synthie-Tröten flöten, oder Flöten tröten, man weiß es nicht. Schön, erst mal.
Dann Brass, der Posaunenchor auf Dope.
Das Mädel durchs Telefon.
Die Girlies hauchen von nebenan.
Huh, da geht was.
Dann der Heimorgelmann. Er hat Gichtfinger. Macht was kaputt.
Herzerweichend die Gequälte.
Kann kaum singen, so betrübt. So sad, so sad, Sexy Sadie.
Ich werfe eine Tranxilium ein. Ich will mittun mit der Dame, fühlen wie sie.
Dann haut der Heimorgelmann wieder dazwischen.
Telefon: Die Dame hat geklingelt.
Und summt mir ihr Lied ins Ohr.
Sie wirkt so frisch am Telefon. 
Schade um die Pillen!
Irgendwie schaut sie aus dem Fenster auf dem Rücksitz (des Buick?).
Was war jetzt mit Fanta, Bluna, Sprite?
Auf keinen Fall: Florida Boy. Da waren immer so komische Grümmel am Boden.
Eine Nummer, die man auf jeden Fall ein zweites Mal hören sollte, damit man nicht denkt, man habe das Lied falsch verstanden.
Weiß jemand, ob Tom Waits wirklich krastriert worden ist?


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