Spontan

Am dritten Tag seines Urlaubs wachte der Urlauber voller Glück und Freude auf. Er entschied spontan, einen Sprung in den Swimmingpool des 5-Sterne-Hotels zu machen. Die Hotelangestellten hatten sich vor zwei Tagen entschuldigt, dass der Pool wegen eines technischen Mangels ohne Wasser sei. Andere Gäste hatten gescherzt, nicht unüberlegt in den Pool zu springen. Das sei jetzt nur für Nichtschwimmer von Vorteil, denn ohne Wasser bestünde auch keine Gefahr, zu ertrinken. Der Urlauber zog sich seine Badehose an, streifte den Bademantel über und ging hinunter in den Garten der Anlage. Er legte seinen Bademantel auf einer Bank ab und nahm von dort aus Anlauf. Er lief und sprang in das leere Becken. Der Pool war wirklich ohne Wasser. Der Urlauber brach sich das Genick. Der Preis der Spontaneität. Im Sprung schoss es dem Urlauber durch den Kopf: „O, es ist kein Wasser im Becken!“ Im letzten Moment vor dem Aufprall dachte er: „ Der Mensch ist frei. Er kann entscheiden. Überlegt oder unüberlegt. Ich habe entscheiden. Hier und jetzt!“ Die anderen Gäste scherzten nun nicht mehr über den leeren Pool.