Straßenmusik für gestresste Ohren

Mit flatternden Gewändern stehen sie am Straßenrand und leiern ihre Gesänge herunter, um den Leuten zu zeigen, dass sie nicht auf die Popmusik der Gegenwart angewiesen sind, sondern selber Musik machen können. Auch wenn diese eher betäubenden Charakter hat.
Der Jahrzehntebetrachter denkt: Die sind gar nicht älter geworden; die sehen noch genauso aus wie vor dreißig Jahren. Die Kraft eines Gurus verleiht Schönheit. Obwohl: Schön sind die ja nicht. Jung. Das geht gerade so durch. Jung, wenn man selber erheblich älter ist. Für die ganz Jungen sind die Quetschkommodenbetreiber und Cimbelfingrigen schon wieder alt. Will sagen: Langweilige Musik macht zwar nicht schön, aber jung. Aber Jungsein ist eben relativ. Im Vergleich mit dem Alter der Erde schneiden die Überhundertjährigen doch recht gut. Und die Erde ist auch nicht mehr so schön, seit sie die vielen alten Menschen kaputt machen durch ihren Co2-Ausstoß. Der junge Mensch darf das, denn er sorgt ja für die Rente.
Alles in allem ist es trotzdem so: Junge Menschen mit leiernder Musik machen die Welt auch kaputt. Wenigstens akustisch. Gebt ihnen Geld, damit sie aufhören. Jeder ist käuflich, auch wenn er nicht so aussieht.
Wie es 1967 war. Schöne Rhythmen, wunderbare Tänze, lange Haare. Haare, Haare, lange Haare, Haare, Haare,....