Hasso ist ein Krampfhund


Ich sag immer: Hasso, mein bester Freund, Hasso, mein Krampfhund. Der bringt ja schon über 40 kg auf die Waage und groß genug ist er auch, aber aggressiv? Ich weiß nicht. Der klefft, wenn der Briefträger kommt, den kennt er, da weiß er, dass der nichts tut. Aber sonst? Hasso schläft viel und und frisst. Er jault auch, wenn das Fressen nicht pünktlich kommt. Es wäre ihm lieb, wenn ich ihn Gassi tragen würde, bei Regenwetter würde er seine Geschäftsabwicklungen im Hause erledigen, da muss ich manchmal mit dem Stock drohen. Dann knurrt er. Ein Hund, der sein Herrchen anknurrt? Das ist nicht in Ordnung, vor allem dass sich dieser Hund hinter diesem Herrchen versteckt, wenn eine Situation brenzlig wird, wenn zwielichtige Typen den Weg kreuzen oder ein richtiger Kampfhund auftaucht. Hasso ist ein Krampfhund, es ist nämlich ein Krampf mit ihm. Basta. Ich frage mich, wozu dieses Tier nütze ist?
Manchmal denke ich, wir machen das Schnellstraßenspiel: Ich auf der einen Seite, der Hund auf der anderen. Ich halte die Wurst, der Hund läuft los und ein Auto rauscht heran. Nur, wie erkläre ich hinterher, warum ich mit einer Wurst am Wegesrande sitze?
Ein oder zwei Monate Tierheim, verschärftes Tierheim, das wärs vielleicht. Da hat er noch eine Chance, da kann er sich besinnen, da sieht er mal, wie es anderen Hunden geht. Echt Krampf mit dem Hund.