Themen der Zeit: Verweiblichung des Kollegiums führt zu verstärkter Unruhe

Nimm an, du bist ein Mann; du arbeitest mit anderen Menschen zusammen, vielleicht 90, ein großer Teil hat immer aus Männern bestanden; dein Arbeitsleben verlief in ruhigen Bahnen. Eines Tages spürst du eine Unruhe, du horscht in dich hinein, findest keinen Grund für diese Nervosität, horchst nach außen und schreckst auf: Hochfrequentes Geschnatter prallt an dein Ohr; du empfindest Schmerz, als seiest du von 1000 spitzen Pfeilen getroffen. Du reißt die Arme über den Kopf, um dich zu schützen, du sackst wie an-, nein, wie abgeschossen auf deinen Büroschemel und würdest am liebsten losheulen. Niemand der Schnatternden hat dich bemerkt, deine tiefe Stimme hat zwar untergründig einen Bass gelegt, doch verstehen kann dich keine, will dich keine, will dich keiner. Frauen!, schießt es durch deinen Kopf und du wirst matt und mutlos. Frauen haben die Macht. Sie reden lauter, sie gestikulieren stärker und sie brauchen dich nicht. Frauen haben das Ruder in der Hand, mittlerweile nicht nur um gegen den Strom der Männlichkeit zu paddeln, sondern auch um die Richtung anzugeben. Der Schlagmann der alten Galeere hat sich ersäuft, weil sein Trommeln gegen das laute Gegacker keine Chance mehr hatte. Du denkst nach, was eigentlich deine Aufgabe ist; du hast es vergessen und niemand bemerkt das. Du fühlst dich überflüssig. Früher hast du solche Geräusche als Kaffeklatsch diffamiert, heute es ist die stärkste Waffe der Klatschenden. Du weiß, wenn du deine Gedanken äußerst, wirst du als Frauenfeind abgestempelt, vielleicht symbolisch geteert und gefedert, wirst Märtyrer wider Willen und ohne Strahlkraft. Aber eins bleibt dir im Herzen: Die Wahrheit ist manchmal einfach frauenfeindlich.