Hässliche Tierattrappen beleidigen das Auge

Eigentlich sind die Tierfiguren, die in den Vorgärten verschiedener Hausbesitzer baumeln, schon an sich eine Beleidigung. Wo gepflegt geschnittenes Grün regieren sollte, da hängt eine lieblos zusammengetackerte Puppe, die entfernt nach Tier aussieht, etwa nach einer Art Storch, der eine ungeschickte Laubsägearbeit als Kopf zeigt, an den ein Sack aus Plastik gehängt ist, der sich leicht bläht. Was der Bastler mit diesem Monstrum genetischer Fehlentwicklungen ausdrücken will, bleibt im Dunkeln. Freude spendet dieses Etwas nicht; das Auge blickt beleidigt und fast gedemütigt zu Boden. So viel Hässlichkeit ist kaum zu ertragen. Geht man einen Schritt weiter im Denken, kommt man schnell auf eine andere Botschaft, die alle kinderlosen Menschen mit dem Wunsch nach Nachwuchs aufschreien lassen muss. Der Klapperstorch war seit jeher Sinnbild für das Baby, den Säugling, den Sohn oder die Tochter. Der Klapperstorch zog das Kind nach einer irgendwie ungeschlechtlichen Zeugung aus einem See, um sie den zukünftigen Eltern vor das Fenster zu legen. Als Gebühr biss er der Mutter ins Bein, weshalb sie eine Woche im sogenannten Wochenbett liegen musste. Dass man den Menschen solchen Schwachsinn immer noch klar machen will, ist nicht mehr zeitgemäß. Der eigentliche Reibungspunkt ist aber der Sack am Kopf des Langschnäblers. Jedem Mann mit Kinderwunsch wird hier drastisch vor Augen geführt, woran das Nachwuschsvorhaben gescheitert ist: Im Beutel ist nichts als Luft.
Ein Verbot hässlicher Gartendekoration ist dringend erforderlich!