Endreimlyrik: Hermann Döns - Schorf

Schorf
So wie der Torfstecher hebt den Torf,
so tat sein Fingernagel mit dem Schorf
auf seinem Unterarm.
Das Blut quoll rot und warm.
"Geronnen Blut kann ich wie Rotwurst gut verdauen,
auch ohne groß zu kauen",
und dachte weiter, "lieber mir den Bauch verrenken,
als dem Leben was zu schenken.

Sollten schlechte Zeiten kommen,
dächt' ich: Hättste bloß vom Schorf genommen!"

Aus: Papenburg-Elegie 2009