Auch Erwachsene sollen Versteckspielen trainieren

Nicht nur Kindern kann man heute vorwerfen, sie ernährten sich nur von Chips und Fernsehen und seien deshalb überwichtig, auch Erwachsene dürften nicht besser dran sein. Gerade Spiele wie Verstecken, Kriegen, Packen und Hinkelpiss scheitern heute an den körperlichen Möglichkeiten der Spielenden. Gerade Sachbearbeiter in den städtischen Behörden haben aufgrund monotoner und bewegungsarmer Arbeit sinnvolle Ablenkung mit dem ganzen Körper in den Mittagspausen besonders nötig.
Versteckspielen wird von der Bundesgesundheitsministerin besonders hervorgehoben und soll im Rahmen des Vorschulunterrichts und von Fördermaßnahmen sowohl in der Grund- als auch in den weiterführenden Schulen trainiert werden. Im Erwachsenenalter ist es oft zu spät; unbestritten sind die ungeheueren Möglichkeiten des Spiels: Körperliches Geschick( Wie komme ich in die Regentonne oder durch das Kellerfenster?) paart sich mit Kreativität (Welche Ausrede habe ich, wenn ich zu schnell gefunden werde?), vereint sich ferner mit Konzentrationschulung (Wie hieß die Tusse aus Zimmer 47 noch?) und dem Aufbau sozialer Kompetenzen (Ich lass mal was sehen, sonst finden die Idioten mich nie, oder sitzen wieder die ganze Zeit in der Eisdiele und beobachten, wie ich hinter den Betonklötzen kauere und den Tschiboshop im Auge behalte, wo sie sonst immer hocken, weil sie zu faul sind wirklich zu suchen.) Zum Versteckspielen gehört aber auch die Möglichkeit, einen Gegenstand zu finden, der größer ist als man selber, damit dieser einen auch verdecken kann. Das will nicht immer gelingen, wenn man nur eine halbe Stunde Pause hat. Man darf die Schuld aber nicht den Gegenständen geben, denn die sind wie sie sind. Oft wollen die Leute gefunden werden, weil sie sich sonst allein fühlen. Dann aber ist es besonders bitter, wenn niemand einen sucht und daher auch nicht findet.