Vegetarier übertreiben maßlos

Unsere Konsumgesellschaft kann es sich leisten, Menschen zu dulden, die sich den Luxus leisten, auf bestimmte Speisen zu verzichten. Das ist in Zeiten von drohenden Hungersnöten eine Schande. Früher wurde gegessen, was auf den Tisch kam. Der Familienvorstand in einer dörflichen Wohngemeinschaft nagte selbst die letzten Schwartenreste eines Schweineschwanzes ab, aus dem vorher ein Eintopf gekocht worden war. Von wegen, ich esse kein Fleisch! Der arrogante Vegetarier murmelt etwas von nicht artgerechter Haltung, von grausamen Schlachtmethoden, von Antibitotika und Hormonen, die über das verzehrte Fleisch in unsere Körper gelangen und uns resistent beim Hausarzt machen. Tiere hätten eine Seele, wird gejammert, als wenn die Erdbeere nicht auch eine Art Kreatur wäre! Wir würdigen das Fleisch doch dadurch, dass wir es essen, und nicht, indem wir mit langen Zähnen den Teller von uns schieben. Das Tier ist schon tot, soll es denn umsonst gestorben sein? Der Bratwurstesser an der Grillbude weiß, was sich gehört und tut es. Auch ein totes Schwein muss wissen, dass sein Leben einen Sinn gehabt hat. Vielleicht betet der Wurstesser still und bittet das tote Tier um Verzeihung und dankt ihm, dass es Nahrung sein wollte. Das haben wir doch alle von den Indianern gelernt.